DIY Camper Ausbau: die Planung

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Wie plane ich meinen DIY Camper Ausbau am besten und was wird das kosten? Diese oder ähnliche Fragen plagen wohl Jeden, der sich einen Camper selbst ausbauen möchte. Was darf also bei der Planung alles beachtet werden? Und was kostet der Camper Ausbau mit allem drum und dran? Gibt es einen DIY Camper Ausbau schon für 5.000 Euro inklusive Camper? Oder geht es erst bei 10.000 Euro los? 

Im Prinzip ist das genau so individuell wie das ganze Leben: je mehr du möchtest, desto teurer wird es und je mehr du selbst machen kannst, desto günstiger wird dein DIY Camper Ausbau werden. Dabei spielt vor allem der Faktor Planung eine wichtige Rolle.

Denn wenn du deinen Camper Ausbau richtig gut planst, dann hast du einerseits schon im Vorfeld einen guten Überblick über das Ausmaß deines DIY Camper Ausbaus und die Kosten, andererseits hast du aber auch noch die Möglichkeit an einigen Stellschrauben zu drehen und günstiger wegzukommen. Machst du deinen Camper Ausbau nämlich quick&dirty  in zwei Wochen, dann bist du nicht so flexibel (Bsp.: an günstige Teile rankommen), wie wenn du ein ganzes Jahr dafür einplanst und das Projekt in Ruhe und mit einer guten Planung angehst. 

Eine wirklich gute Planung ist beim Camper Ausbau oft die halbe Miete. Deshalb fangen wir damit auch gleich an. 

DIY Camper Ausbau: die Planung 

Beim Camper Ausbau ist die Planung das A&O. Da kommt es ganz darauf an, wieviel Erfahrung du schon im Bereich Camping hast, wie gut du handwerklich begabt bist und auch was du für ein Typ bist. Es gibt Menschen, die eine minutiöse Planung brauchen und andere, die am liebsten gleich darauf loslegen. 

In der Camping Branche sagt man mit einem zwinkernden Auge: 

Man baut im Leben 3 Fahrzeuge aus, bis man den perfekten Camper hat. Das erste zum Üben, das zweite für einen Bekannten und das dritte dann für immer. 

Insgesamt macht es (auch bei deinem ersten Camper) trotzdem Sinn, dass du für die Planung deines Camper Ausbaus 5-15 Prozent der Gesamtzeit einplanst. Die Planung beinhaltet dabei vor allem: 

  • Recherche + Kauf Fahrzeug
  • Raumplanung, Reiseverhalten + Technik
  • Preisvergleiche
  • Material bestellen 
  • Werkzeug + Location organisieren 
  • Hilfe holen

Recherche + Kauf Fahrzeug 

Zu allererst solltest du entscheiden, welches Basisfahrzeug du dir für deinen Camper Ausbau zulegen magst. Idealerweise hast du schon ein Fahrzeug, was ausgebaut werden kann, dann fällt dir die Entscheidung vermutlich leicht. In den meisten Fällen wirst du dir das Fahrzeug für deinen Camper aber erst noch kaufen müssen. Damit hast du die Qual der Wahl.

Wenn du dir noch nicht sicher bist, welcher Camper zu dir passt, dann findest du hier eine schöne Übersicht der verschiedenen Camper Typen mit allen Vor- und Nachteilen: 

Welcher Camper passt zu mir?

Jetzt hast du dich also entschieden, welcher Camper am besten zu dir passt. Dabei spielt in der Planung vermutlich zum ersten Mal der Faktor Geld eine Rolle. In der Praxis sieht das so aus: Du kannst dir ein gebrauchtes Basisfahrzeug als Camper ab etwa 5.000 Euro zulegen oder dir direkt einen Mercedes Allrad Sprinter für 60.000 Euro zulegen. Je nachdem, was dein Geldbeutel so hergibt und was du dir für deinen Traumcamper vorgestellt hast.  

Diese Punkte solltest du bei einem gebrauchten Camper Basisfahrzeug beachten

Wenn dein Basisfahrzeug ein Gebrauchter werden soll, dann kannst du für deinen Camper grundsätzlich 5.000 Euro aufwärts einplanen. Günstigere Camper sind zwar auch möglich – vor allem im Bereich Minicamper – aber auch da wird es schon eng.

Kennst du dich aus mit Autos?

Ganz grob gesagt gilt: Wenn du Ahnung von Autos hast und vielleicht sogar das ein oder andere am Auto selbst schrauben kannst, dann kannst du dich nach anderen Basisfahrzeugen umsehen, als wenn du für jede Kleinigkeit in die Werkstatt rennen musst. Denn das wird schnell teurer, als wenn du von vorneherein ein teureres Fahrzeug gekauft hättest, wie dieses Beispiel zeigt: 

Eine Kundin von uns hat einen gebrauchten Fiat Ducato L1 H1  “billig geschossen”. Der Verkäufer hat versichert, dass der Partikelfilter getauscht und neu sei. Jetzt hat sich in der Werkstatt herausgestellt, dass der Partikelfilter eben nicht neu, sondern von oben bis unten zu ist. Das kostet eben mal ca. 1500 Euro, die dann auf die Anschaffungskosten noch oben drauf geplant werden müssen. 

Wenn du also KFZ-Laie bist, dann ist es sinnvoll darauf zu achten, dass bei einem Gebrauchtwagenkauf einige Verschleißteile (ziemlich) neu sind. Dazu gehören Bremsen, Reifen (auf die DOT-Nr. achten – beispielsweise wurde DOT 1620 in der 16. Kalenderwoche im Jahr 2020 produziert)), Kupplung, Filter, neuer Service (Ölwechsel sowie Durchsicht) wie auch Keilriemen oder Zahnriemen. Achtung auch bei der Steuerkette, hierbei gibt es auch Wechselintervalle. 

Am besten ist sowieso, dass du dir bei einem Gebrauchtwagen Kauf jemanden mitnimmst, der von Autos Ahnung hat, wenn du es nicht selbst einschätzen kannst. Dann kannst du alles auch einmal Live checken lassen. Dies bieten oft Werkstätten oder auch Dekra sowie Tüv und ADAC an.

Hier findest du deinen gebrauchten Camper!

Dein Basisfahrzeug findest du entweder auf einem der großen Gebrauchtwagenmarktplätze online oder auch offline. Beispielsweise sei hier autoscout24.de oder mobile.de genannt. Auch ebay Kleinanzeigen ist eine tolle Anlaufstelle für gebrauchte Fahrzeuge! Vielleicht inserierst du sogar dein Gesuch kostenlos auf Ebay Kleinanzeigen? 

Genauso kannst du regional bei Gebrauchtwagenhändlern schauen, was dort so im Angebot ist. Du kannst dich außerdem auch in Facebook Gruppen umsehen, da gibt es oft tolle Angebote. Vielleicht kennt auch einer deiner Freunde oder Bekannten Jemanden der Jemanden kennt, der ein passendes Fahrzeug hat. Vitamin B ist hier oft eine gute Wahl!

Camper gesucht? Think outside the Box!

Du suchst einen Transporter? Dann kann auch ein Abverkauf bei der Post oder einem anderen Transportunternehmen Sinn machen. Die Fahrzeuge haben zwar oft viele Kilometer auf dem Tacho, sind aber deshalb nicht unbrauchbar. Ganz im Gegenteil! Ein Auto mit vielen Kilometern kann sogar besser sein, als ein Auto mit Wenigen! 

Bei der VEBEG kann man unter anderen auch gebrauchte Fahrzeuge von Kommunen oder der Bundeswehr ersteigern. Diese sind oft recht gut gewartet worden.

Ein kurzes Beispiel: Am wenigsten Verschleiß hat ein Motor wenn er auf Betriebstemperatur ist und je nach Leistung mit so ca. 90-110 km/h auf der ebenen Autobahn mit Tempomat läuft. Dies dürfen dann auch ruhig viele Kilometer sein. Wenn hingegen ein Auto im Stadtbetrieb immer mit kaltem Motor kurz und sehr drehfreudig bewegt wird und dann wieder abgestellt wird, ist an dem Fahrzeug mit sehr viel höherem Verschleiß zu rechnen. 

Das liegt daran, dass bei einem kalten Motor auch das Öl kalt und sehr träge ist. Es kommt nicht schnell genug an die beanspruchten Stellen und kann deshalb nicht gut schmieren und schützen. Deshalb ist der Metallabrieb nach dem Starten eines kalten Motors am größten. Wenn der Motor aber auf Betriebstemperatur ist und gutes frisches Öl überall hinkommt wo es schmieren soll ist der Metallabrieb und somit der Verschleiß am geringsten. Also kann es sein, dass ein Fahrzeug mit 150.000 km weniger Verschleiß hat, als eines mit 50.000 km – obwohl es viel weiter gefahren ist. 

Checkliste: gebrauchtes Basisfahrzeug kaufen

An dieser allgemeinen Checkliste kannst du dich bei der Recherche für den Kauf deines gebrauchten Basisfahrzeuges schon einmal orientieren: 

  • ist der TÜV neu?
  • wie viele Vorbesitzer gibt es?
  • wie ist der allgemeine (Pflege-)Zustand des Fahrzeuges?
  • wann wurden die letzten Reparaturen gemacht? 
  • gibt es Rechnungen für Reparaturen oder wird nur behauptet, dass diese stattgefunden haben? Scheckheft vorhanden und gepflegt?
  • gibt es Unfallschäden oder Steinschläge oder Roststellen?
  • Was wurde mit dem Fahrzeug vorher gemacht, transportiert?

Beim Kauf eines gebrauchten Basisfahrzeug ist also nicht nur zu beachten, welcher Camper allgemein zu dir passt, sondern auch in welchem Zustand das Fahrzeug ist. Wenn du mehr zu diesem Thema lesen magst und wissen willst, wie du dich perfekt auf den Kauf deines gebrauchten Basisfahrzeuges für deinen Camper vorbereitest, bekommst du hier in eine ausführliche Checkliste für den Kauf eines gebrauchten Campers als Basisfahrzeug: 

Ist das Fahrzeug noch ganz dicht?

Du willst wissen, ob das Wohnmobil bzw. das Basisfahrzeug noch ganz dicht ist? Hier findest du alle Infos dazu, wie du eine Dichtigkeitsprüfung am Wohnmobil selber machen kannst. 

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Raumplanung, Reiseverhalten & Technik

Jetzt weißt du also bereits, welchen Camper du dir zulegen möchtest oder hast sogar schon einen. Beides sehr gut!

Der nächste Schritt in der Planung ist dann die Planung deines Reiseverhaltens und daraus resultierend die Planung der ganzen Technik in deinem Auto. 

Es macht nämlich einen enormen Unterschied, ob du mit deinem Camper zweimal im Jahr auf einen Campingplatz reisen möchtest, oder vollzeit und autark im Auto arbeiten willst – um jetzt mal zwei Extreme zu nennen. 

Was brauchst du also unterwegs?

  • Strom (wie viel?)
  • (fließend) Wasser
  • Toilette/ Dusche
  • Schlafzimmer + Wohnzimmer
  • (vollwertige) Küche 
  • TV/ Internet
  • Freizeitausrüstung
  • Sitzplätze

Selbst wenn du die Frage nach dem “was” jetzt aus dem Effeff beantworten kannst, ist noch immer nicht geklärt “wie viel” du von allem brauchst und vor allem auch in welcher Qualität. 

Diesen schönen DIY Camper Ausbau von Saskia & Daniel findest du auf Instagram unter vanlifecologne

So viel Strom muss sein! 

Eigentlich ist das Thema Strom ganz einfach: Wenn du nichts zum laden dabei hast, dann brauchst du auch keine Zusatzbatterie und kein Solar. Nur ist das in den meisten Campern nicht so einfach. 

Bei der Kühlung fängt es schon an. Wer kann sich vorstellen ohne ein kaltes Bier in der Kühlung loszufahren oder auf die Wurst zum Frühstück zu verzichten. Siehst du? Kaum jemand! Also muss schon einmal eine Kühlbox her. Für eine Kompressorkühlbox kannst du mit mindestens 40 Ah Verbrauch pro Tag rechnen. Alleine das schafft deine Autobatterie nicht, da muss also eine separate Versorgerbatterie her.

Dann hast du noch kein Handy geladen, kein WLAN betrieben und auch noch keine Pumpe oder Boiler für warmes Wasser. Was also brauchst du für unterwegs? Und wie viel davon?

Willst du wissen, wie viel Strom du in deinem Camper brauchst? Wir sagen es dir! Du beantwortest uns ein paar Fragen zu deinem Stromverbrauch und wir sagen dir in Kürze, wie viel Batteriekapazität du brauchst. Also: Wie viel Strom braucht dein Camper? Hier gehts zu den Fragen. 

Jetzt kennst du deinen erwarteten Stromverbrauch und weißt wie groß deine Verbraucherbatterie werden sollte.

Die Batterie kannst du über drei Möglichkeiten laden: 

  • Landstrom (Stromgenerator)
  • Lichtmaschine während der Fahrt (bzw. sobald der Motor läuft)
  • Solar

Du kannst deine Verbraucherbatterie ganz herkömmlich an Landstrom laden (Vorausgesetzt du hast ein Ladegerät verbaut oder vorhanden). Das geht an einem Campingplatz genau so gut, wie an einer Steckdose zuhause. Für einen Campingplatz musst du die entsprechenden Anschlüsse parat haben. Dies kannst du auch zu Hause nutzen um mit dem Normalen 230V Steckdosen deine Batterie zu laden. Zu Hause reicht meistens einfach eine Kabeltrommel an einer Steckdose zum Laden mit dem Ladegerät.

Du kannst die Verbraucherbatterie aber auch super auf der Fahrt laden. Für eine optimale Ladung der Batterie auf der Fahrt empfiehlt sich einen Ladebooster zu verbauen. Dieses schlaue Gerät ermöglicht, dass die Lichtmaschine deine Verbraucherbatterie mit mehr Leistung lädt. Du kannst damit also statt etwa 5A pro Stunde ohne Ladebooster über 30A in deine Verbraucherbatterie leiten und sie damit sogar mit einer passenden Ladekurve komplett voll laden. 

Natürlich kannst du deinen Strom auch einfach über Solar generieren. Dafür kannst du eine fest installierte Solaranlage aufs Dach bauen oder eine mobile Solartasche nutzen. Im Idealfall sogar beides. 

Bei der Stromplanung solltest du aber nicht nur die Geräte zur Erzeugung des Stroms berücksichtigen, sondern auch die gesamte Peripherie. Ein Laderegler stellt die Verbindung von einem Solarmodul zur Batterie (Aufbaubatterie) her, und regelt den optimalen Ladestrom um mit der perfekten Kennlinie eine schnelle und schonende Aufladung der Batterie zu ermöglichen.  

Außerdem brauchst du jede Menge Kabel, Stecker, Verbindungen, Kabelschuhe und vor allen Dingen: Ahnung von der Materie oder Jemanden, der Ahnung hat. Denn mit Strom ist bekanntermaßen nicht zu spaßen. Und wer will schon einen abgefackelten Camper sehen oder gar einen gefährlichen Schlag bekommen? 

Du bist dir noch immer unsicher, wie du deinen Stromverbrauch genau kalkulierst? Dann schau doch mal bei Sunshine Rebel vorbei. Dort gibt es einen Online-Planer, mit welchem du deinen Stromverbrauch genau berechnen kannst. 

Wasser marsch!

Wenn du die Strom Thematik geklärt hast, dann kannst du dich ans Wasser machen. Wie ist denn dein genereller Plan im Camper? Magst du fließend warmes Wasser aus Wassertanks haben oder reicht dir eine Wasserversorgung mit einfachen Kanistern? Natürlich gibt es auch noch einige Lösungen zwischendrin. 

So kann die Planung von einem kleinen Bus aussehen - inklusive Wasserversorgung. Jens von euro_vanlife (IG) plant einen Opel Vivaro, Renault Traffic, Peugeot Expert oder Citroen Worker.

Wenn dir die Versorgung aus Kanistern reicht, dann können wir diese Wasserkanister empfehlen. Am besten sind Wasserkanister, die eine größere Öffnung haben. Durch die große Öffnung kannst du die Kanister nämlich auch prima von innen reinigen kannst. Das bringt gerade bei Frisch- und Trinkwasser einen großen Mehrwert. Generell sind 12-25 Liter eine gute Lösung, da diese auch voll noch ganz gut zu Tragen sind.   

Wenn du fließend Wasser im Camper nutzen möchtest, nutzt du am besten einen fest verbauten Wassertank. Natürlich kannst du auch hier kleinere Kanister nutzen, das ständige Auffüllen kann aber schnell nervig werden. 

Hier noch einen Abschnitt zu Wassertanks. Welche Größe ist sinnvoll, wo kann man die verbauen und was muss beachtet werden?  

60-100 Liter sind meiner Meinung nach bei einem Kastenwagen eine gute Wahl. Diese werden am besten so tief wie möglich am besten über der Hinterachse montiert, damit auch die Gewichtsverteilung optimal ausgelegt ist. Der Abwassertank sollte am tiefsten sitzen da sonst eine Hebeanlage notwendig wäre. Meist passt der Tank aber unter das Fahrzeug oder in den Doppelboden. 

Klo oder Klappspaten?

Jetzt wissen wir also wie die Stromversorgung aussehen wird und auch das Thema Wasser ist abgehakt. Dann gäbe es noch die Frage aller Fragen: wie löst du das mit der Toilette?

Du kannst dich natürlich ganz auf eine Toilette in deinem Camper verzichten. Wenn du dein Geschäft ganz klassisch im Wald verrichten magst, wäre dann zu einem Klappspaten zu raten. 

Die meisten Camper werden aber durchaus mit einer Reisetoilette ausgestattet. Das kann ein ganz einfaches Eimerklo mit Beutel sein, eine Trockentrenntoilette oder auch ein Chemieklo. Hier findest du eine ausführliche Übersicht der verschiedenen Campingklos. 

Neben der Wahl des besten Campingklos für deine Bedürfnisse ist natürlich auch noch wichtig den entsprechenden Platz dafür einzuplanen. Kannst du das Campingklo einfach in einer Kiste verstauen oder brauchst du für die Toilette bzw. das Bad einen eigenen Raum? 

Dusche oder Katze?

Die Frage nach der Räumlichkeit für die Toilette wird spätestens bei der Planung einer Dusche wichtig. Denn wenn eine Dusche im Camper geplant ist, dann wirst du in den allermeisten Fällen einen separaten Raum planen. 

Du kannst allerdings auch einfach einen Duschvorhang am Dachfenster aufhängen und dich selbst in einen großen Bottich stellen. Das klappt auch prima als Dusche. Oder du bringst den Duschkopf einfach so an, dass du ihn nach draußen legen kannst und duschst immer im Freien. 

Wenn du allerdings eine Dusche im Camper bauen magst, dann solltest du folgendes in der Planung beachten: 

Du benötigst in erster Linie ausreichend Wasser für eine Dusche. In den meisten Fällen setzt dies einen Wassertank von mindestens 20 Litern voraus. Dann solltest du darauf achten, dass die Duschwanne absolut dicht ist und kein Wasser in den Camper laufen kann. Denn eindringendes Wasser kann schnell zu großen Schäden führen und macht einfach keinen Spaß. Zudem ist es sehr Vorteilhaft, wenn das Wasser zum Duschen auch warm ist. In diesem Fall benötigst du einen Boiler und ggfs. eine Heizung. Für den Ablauf solltest du einen Abwassertank (Grauwasser) oder einen Eimer/eine große Schüssel unters Fahrzeug stellen können. 

Wie du dich bettest, so schläfst du!

In deinem Camper ist natürlich nicht nur wichtig wo der Strom herkommt und wo du aufs Klo gehen kannst. Vielleicht noch viel wichtiger ist, wo du schläfst und wie du dich bettest. Eigentlich ist das Bett sogar DIE Eigenschaft, die ein Auto zu einem Camper macht. Eine wichtige Entscheidung also. 

Theoretisch ist das ganz einfach. Sitze umklappen und los. Schon hast du einen vollwertigen Camper. Vielleicht noch ne Matratze in den Transporter und ein Bett ist da. In den meisten Fällen wird das aber vom Komfort Bedürfnis nicht ausreichen und ein echtes Bett soll her. Das ist auch wichtig, denn wie man sich bettet so schläft man. 

Eine sehr einfache und platzeffiziente Methode ein Bett in bzw. auf deinem Camper zu integrieren ist ein Dachzelt auf deinem PKW oder Bus. Damit lagerst du das Bett aus und hast in deinem Camper wirklich viel Platz für alle anderen “Räume”. Auch bei vielen Personen im Fahrzeug macht das Bett auf dem Autodach wirklich Sinn. Mehr über Dachzelte und deren Vor- und Nachteile findest du hier bei den Dachzeltnomaden. 

Wenn du dein Bett aber lieber in deinem Camper haben möchtest, dann hast du auch da mehrere Möglichkeiten. Die erste und wichtigsten Frage dabei wäre: Magst du ein Bett haben, dass immer da ist, baust du morgens dein Bett in eine Sitzmöglichkeit um oder kommt das Bett ganz weg?

Variante ganz weg: Das ist z.B. möglich, wenn das Bett an die Wand oder an die Decke geklappt wird. Am meisten wird das in Bussen oder Absetzkabinen genutzt, die ein Aufstelldach haben. Da nutzt du die Fläche über dem Autodach als Schlaffläche – quasi wie ein Dachzelt nur fest mit dem Fahrzeug verbunden. Das hat den Vorteil, dass du im Camper selbst keine Fläche für dein Bett einplanen musst. Ein massiver Platzgewinn!

Variante Umbau: In vielen Campern wird das Bett tagsüber zu einer Couch oder einer Sitzecke umgebaut. Das hat den klaren Vorteil, dass du eine gemütliche Sitzmöglichkeit in deinem Camper hast – eine Doppelnutzung quasi. Dafür ist es vielleicht das ein oder andere mal leicht nervig, wenn du abends oder morgens erstmal umbauen musst, bevor du an deine Küchenschränke rankommst. 

Variante Bett bleibt da wo es ist: Diese Variante ist eigentlich nur in großen Campern möglich. Das Bett ist quer oder längs ein bestehendes Teil des Fahrzeuges, wird nicht weggeklappt oder umgebaut. Vorteil ist ganz klar: du musst weder abends noch morgens umbauen und kannst dich jederzeit mal eben kurz lang machen. Der Nachteil liegt allerdings auch auf der Hand: Das Bett nimmt im Camper einen großen Platzbedarf ein. Wenn du das Bett allerdings etwas höher baust (ca. auf einem Meter oder höher ab Boden) kannst du bei dieser Variante unter dem Bett noch eine ganze Menge Stauraum schaffen, den du von vorne und von der Heckgarage aus nutzen kannst. Da passt sogar ein Fahrrad rein, wenn du willst!

Wenn du dich jetzt entschieden hast, welches Bett es für dich werden soll, kannst du noch ins Detail gehen bezüglich des Komforts. Wird es eine 5-cm Billigmatratze von Ikea (die übrigens gar nicht so schlecht sein soll) oder doch eher eine 10cm High-End-Camper Matratze mit integriertem oder externen Lattenrost für unterwegs

Unserer Meinung nach sollte man hier nicht zu knauserig sein und beim Schlafkomfort nicht Abstriche machen. Der Urlaub soll ja auch erholsam sein. Doch auch bei Matratzen ist teuer nicht immer gut und billig nicht immer schlecht. Es kommt auch darauf an, wie du gerne und gut schläfst. Eher hart oder eher federweich? Am besten du testest das erst einmal mit einer Matratze, die du schon hast oder günstig erwerben kannst. Von da aus kannst du dich dann auch weiter arbeiten. 

Einen deutlich merkbaren Komfortzuwachs kannst du übrigens schon mit einer Mesh-Unterlage erzielen. Diese Abstandsgewirke von ca. 1 cm haben den tollen Effekt, dass Feuchtigkeit unter deiner Matratze gut abziehen kann und sind gleichzeitig eine kleine Federung unter deiner Matratze. Es muss also nicht immer ein Froli-System unter deiner Matratze her – auch wenn das sicher geil ist!

Als Bettzeug kannst du übrigens einfach das nehmen, was du auch zuhause nutzt. Hat den klaren Vorteil, dass du nichts kaufen musst und es funktioniert im Camper einwandfrei. Mal ehrlich: Wer mag Schlafsäcke, wenn es nicht wirklich sein muss?

Die Wohnmöglichkeiten in deinem Camper sind im Grunde recht schnell geplant. Bei der Variante “Bett wird umgebaut” hast du auch gleich noch ein Wohnzimmer an Board. Bei den anderen beiden Varianten wirst du vielleicht in deinem Camper auch noch eine Wohnmöglichkeit planen. Das kann eine klassische Sitzecke sein, die aus den Fahrersitzen und weiteren Sitzmöglichkeiten besteht. Oder du nutzt das statische Bett auch gleichzeitig als Wohnraum. In vielen Campern gibt es allerdings im Innenraum auch gar keine klassische Wohnmöglichkeit und das Leben findet dann einfach draußen statt. 

Küche oder Grill?

Jetzt hast du schon Strom, Stromversorgung, Wasser, Badezimmer und Schlaf- bzw. Wohnzimmer geplant. Welcher “Raum” ist in deinem Camper dann noch wichtig? Richtig! Die Küche.  

Hier hast du die Möglichkeit in deinem Camper eine vollwertige Küche einzubauen. Das geht sogar so weit, dass du ein Induktionskochfeld in deine Camper Küche einbauen kannst. In den meisten Fällen wird es aber auch Gas tun. So viel Strom, um eine Induktionsfläche zu betreiben haben wohl die wenigsten Camper eingeplant. 

Von wegen Küche im Camper… Bevor du die High-End-Luxus Küche in deinem Camper planst, kannst du auch erst einmal darüber nachdenken, ob das überhaupt nötig ist. Oft wird der Camper ohnehin nur im Sommer genutzt und da wird doch sowieso jeden Abend der Grill angeworfen. Es soll sogar Camper geben, die ihr integriertes Kochfeld im Camper noch nie genutzt haben und mit einem einfachen Ein-Flammen-Kocher super klar kommen. 

Solange die Sonne scheint und es Sommer ist, ist das das auch alles gar kein Problem. Was du in der Planung natürlich auch berücksichtigen solltest sind die unbeliebten Regentage. Denn bei Regen wird der Grill am Ende nicht wirklich häufig ausgepackt werden. Also plane deine Küche auf jeden Fall so, dass sie auch jederzeit nutzbar ist. Denn der Hunger macht vor Regen keinen Halt!

Im Prinzip brauchst du für deine Küche einen Kocher, einen Topf und ein wenig Besteck. Eine kleine Grundausstattung kann da schon reichen und man braucht nicht immer genau dieselben Küchengeräte, die man auch zuhause hat. Insgesamt sind deiner Kreativität in der Camping Küche keine Grenzen gesetzt. Es gibt wirklich Alles auch für unterwegs. Vom portablen Smoothie Mixer für unterwegs bis hin zur Senseo Kaffeepadmaschine oder dem klassischen handbetriebenen Kartoffelstampfer. 

Du kannst auch hier alles von zuhause in den Camper räumen, dann brauchst du keine zweite Ausstattung. Weniger ist manchmal mehr. Alternativ kannst du dir deine Campingausstattung natürlich auch einmal komplett zusammenstellen. Besonders beliebt sind dabei leichte Melaminteller, faltbare Silikon-Töpfe und Schalen und Gegenstände, die man ineinander verstauen kann (z.B. dieses Topfset). Am Ende sollte alles recht robust und platzsparend sein, dann ist es für den Camper gut geeignet. 

Neben dem Inventar in deiner Küche ist es noch fast viel wichtiger die richtigen Camping Küchengeräte dabei zu haben. Ein Kocher ist dabei fast schon obligatorisch. Du kannst deine Camper Kulinarik ganz klassisch und naturverbunden mit einem Hobokocher angehen, für das du stets frisches, am besten trockenes Holz sammeln darfst. Wenn du allerdings regelmäßig im Camper kochen magst ist eine gasbetriebene Kochfläche die beste Wahl. 

In einer voll ausgestatteten Küchenzeile kannst du dir deine Kochfläche fest installieren. Dafür macht dann auch ein fester Gasanschluss Sinn. Wenn du im Minicamper etwas flexibler unterwegs sein möchtest, dann reicht auch oft 1-2 Mini Gaskocher für ein Camping Abendmahl, dass sich trotzdem sehen lassen kann.  

TV & Internet oder Lagerfeuer TV?

Wenn du dann also die Wasserversorgung, Küche, Bad und Schlafzimmer geplant hast und noch genug Strom hast, kannst du dich um das Entertainment Programm in deinem Camper kümmern. 

Auch wenn viele über die Satellitenschüsseln auf Campern lachen, brauchst du dich davon nicht abschrecken lassen. Wenn du einen TV in deinem Camper verbauen magst, dann mach das. Das kann ein kleines mobiles Tablet sein oder auch ein an der Wand montierter Flat-Screen. Überlege dir, was du im Urlaub wirklich brauchst und dann mach es einfach wie zuhause. Für das Dach kannst du dir dafür eine Camping-Satellitenschüssel besorgen oder du nutzt einfach das Internet für deine abendlichen Fernsehausflüge. 

Dafür kannst du ebenfalls wieder ganz einfach auf Bestehendes zurückgreifen und dein Handynetz mit einem Hotspot anzapfen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass du ein entsprechendes Datenvolumen auf deinem Vertrag hast. Alternativ kannst du in deinem Camper auch einen Router fest verbauen und dir damit ein WLAN in deinem Camper schaffen. Für solch ein WLAN gibt es in vielen Verträgen die Möglichkeit eine Zweitkarte zu bestellen und mit dieser Multi-SIM dann ein zweites Netz über deinen Handyvertrag aufbauen. Das geht beispielsweise bei der Telekom

Was darf noch mit?

Nachdem du dir jetzt einen voll ausgestatteten Camper gebaut hast, kannst du in der Planung noch einen weiteren Schritt gehen. Was möchtest du denn noch unbedingt mit auf die Reise nehmen? Muss noch ein SUP in die Heckgarage passen? Sollen vier Fahrräder irgendwo auf oder an dem Camper montiert werden? Oder brauchst du einen besonderen Platz für deinen Vierbeiner?

Alles, was du jetzt schon einplanen kannst, erleichtert dir nachher die Umsetzung in deinem DIY Camper ungemein. Einfacher ist das natürlich, wenn du schon Camping Erfahrung hast. Falls du noch keine hast, würden wir dir ohnehin empfehlen zuallererst einmal mit einem geliehenen Camper auf Reise zu gehen. Dabei lernst du nicht nur viel über das Camping, sondern auch über dein Reiseverhalten und darüber, was du brauchst oder was du eben auch nicht brauchst. 

Hier noch ein paar Ideen, was du jetzt noch planen kannst: 

  • wo sollen Fenster eingebaut werden? Machen Dachluken Sinn?
  • brauchst du eine Heizung? Wenn ja wo soll die hin?
  • welche Wasserversorgung soll in den Camper?
  • was benötigst du an Strom? 12V, 5V USB, 230V, oder nur Landstrom? Oder willst du sogar autark sein?
  • evtl. Zusatzschlösser für die Sicherheit in deinem Camper?
  • brauchst du eine Garage? Oder wo willst du sonst Camping Möbeln (z.B. Stühle und Tische) verstauen?
  • willst du eine Markise oder Tarp anbauen?
  • brauchst du Fahrradträger?
  • möchtest du evtl. auch die Räder tauschen? Alufelgen oder sogar AT-Reifen?
  • soll dein Camper von aussen verschönert oder individualisiert werden?

Preisvergleiche

Neben der ganzen grundsätzlichen Planung deines DIY Camper Ausbaus, solltest du dir auch genug Zeit für Preisvergleiche einplanen. In manchen Fällen macht es wirklich den entscheidenden Unterschied, wenn du irgendwo noch einen 10% Gutschein findest oder bei einem Anbieter ein teures Teil gerade im Angebot ist.  

Auch Komplettangebote können rabattiert sein. Wenn du dir also deine komplette Technik von einem Anbieter holst, dann sind da sicher bis zu 10% Rabatt drin. Wenn du Teile für deinen Camper bestellen magst, können wir dir über unsere Partner gerne ein Angebot zukommen lassen. Sag uns hier einfach was du brauchst und wir melden uns zeitnah bei dir. 

Jetzt gehts los: Material, Werkzeug & Location 

Bevor es dann so richtig losgehen kann mit deinem Ausbau, musst du natürlich das gesamte Material besorgen. Nichts ist ärgerlicher als ein fehlendes Teil beim Ausbau – die Erfahrung spricht da aus uns.

Dazu zählt neben der Technik auch das ganze Holz für den Ausbau. Das kannst du über diverse Online Shops oder natürlich auch in Bauhäusern, Holzhandlungen oder Fachgeschäften organisieren. Immer lohnt auch eine Anfrage bei ortsansässigen Schreinereien, meist sind diese gar nicht so viel teurer als der Baumarkt und sie können dir die Platten, Leisten, Latten auch direkt auf die richtige Größe sägen. Das kann dir sehr viel Zeit ersparen!

Neben dem ganzen Material, was verbaut werden soll, darfst du aber auch nicht das Material vergessen, mit dem du ausbauen willst. Das entsprechende Werkzeug muss also auch vorhanden sein. Neben Kleinwerkzeug wie Schraubenziehern & Co brauchst du bestimmt auch größeres Gerät wie eine Säge, Akkuschrauber usw.. Wenn du den Strom selbst verlegen möchtest, brauchst du auch dafür entsprechendes Werkzeug wie Krimpzangen usw. 

Hast du einen großen Hof oder eine Halle zum Basteln? Prima! Dann kann es jetzt losgehen. Falls du diesen Luxus nicht hast, dann solltest du dir auch noch Gedanken machen, wo du den Ausbau in Ruhe machen kannst, ohne ständig wieder alles an Werkzeug durch die Gegend fahren oder jeden Feierabend alles komplett wegräumen zu müssen. Kennst du vielleicht jemanden mit einer Halle oder einer großen Garage? Oder magst du dir für diesen Zeitraum sogar eine mieten? Auf jeden Fall ist es wirklich sehr entspannt einen Camper auszubauen auf einem Grundstück, auf dem du das auch in Ruhe machen kannst. 

Hilfe holen

Last but not least sei noch ein wichtiges Thema erwähnt: die Hilfe. Es ist fast egal wie gut du dich mit Holz, Elektronik, Fahrzeugbau oder Camper Ausbau auskennst – irgendwo wirst du beim DIY Camper Ausbau an deine Grenzen stoßen. Wenn du mehr kannst, wahrscheinlich später, wenn du noch Newbie bist wahrscheinlich früher. 

Deshalb ist es wichtig sich Hilfe zu holen und richtige sowie wichtige Tipps und Know How von Profis zu holen. Das bedeutet erstmal viele Youtube Videos schauen und viel lernen. Auch in Facebook Gruppen kannst du viel Wissen abstauben und viel Hilfe bekommen.

Andererseits ist diese Hilfe aber oft auch gefährliches Halbwissen oder persönliche Meinung. Deshalb kann es an vielen Stellen – vor allem in der Planung – auch wichtig sein dir professionelle Hilfe einzukaufen, statt sich auf Foren & FB zu verlassen. Sonst bist du vielleicht schon bald der 1.574.493 Held, der ein Fenster mit dem falschen Sika einklebt  statt es mit einem Butyldichtstoff einzudichten, oder dem die Solarzelle auf der Autobahn auf einmal abhanden kommt. 

Infos zum Kleben & Dichten und die Unterschiede zwischen Sikaflex oder Dekalin findest du schon einmal bei uns.  

Was kostet ein Camper Ausbau?

Jetzt haben wir ganz viel über die Planung eines DIY Camper Ausbaus gelernt. Doch was kostet der Spaß am Ende überhaupt? 

Hier findest du eine ausführliche Übersicht der einzelnen Kostengruppen deines Camper Ausbaus – angefangen von der ersten Beratung über das Holz und Elektrik-Material bis hin zur letzten Deko-Kleinigkeit: https://letz-camp.de/diy-camper-ausbau-kosten/

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