Tunesien Januar 2025

Tunesien im Januar von Douz nach Gabes

Neues Jahr, neues Glück

Hey Hallo, es geht weiter. Sylvester haben wir ja, wie im letzten Blogbeitrag bereits geschrieben, hier in Tunesien sehr ruhig verbracht. An Neujahr ist es sehr auffällig, dass bereits vor 12 Uhr viele Menschen auf den Straßen unterwegs sind. Meiner Erinnerung nach ist es am 01. Januar in Deutschland vormittags immer sehr ruhig auf den Strassen, da viele lange im Bett liegen. Wir haben Silvester übrigens so verpennt, dass wir sogar am Campingplatz nichtmal ein frohes Neues gewünscht haben (aus Versehen natürlich)! 

Für uns beginnt das Neue Jahr mit einem kleinen Fahrtag. Wir verlassen den Campingplatz und möchten an den ruhigen Ort mit den Sanddünen. Bereits kurz hinter Douz legen wir aber schon den ersten Stopp ein. Hier ist inmitten einer Oase eine verlassene Stadt zu finden. Wir halten auf dem Großen Parkplatz in der Nähe von Kebili.

Stellplatz an der verlassenen Oase in Kebil

Die Nacht ist leider nicht so ruhig, wie wir es erwartet haben. Hier wohnt ein Hunderudel, welches sich die ganze Nacht lautstark bemerkbar macht. Und auch tagsüber haben wir hier und da kleine Diskussionen mit den “Jungs aus der Nachbarschaft”, die sich den Nachmittag mit den Welpen vertreiben – ganz zum Leidwesen der Welpen… 

Dieser Ort ist bis auf ein oder zwei Menschen verlassen. Die Häuser ähneln eher alten Ruinen. Mit etwas Fantasie kann ich mir aber vorstellen, wie hier einmal ein turbulentes Marktleben stattgefunden hat. 

Das alte Cafe ist noch gut zu erkennen. Es ist ein tolles Gebäude mit vielen Balkonen und einer großen Überdachung. Es sieht etwas aus wie ein altes Fort. 

Nach dem Frühstück machen wir uns dann weiter auf die Reise zu den Dünen. Auf dem Weg dorthin füllen wir noch schnell ein paar Vorräte auf, denn wir möchten ein paar Tage bleiben. Irgendwie ist es immer ein wenig wie nach Hause kommen, wenn wir einen bekannten Übernachtungsort besuchen. Unser Plan geht auf, wir sind dort wieder allein und es ist schön ruhig. Perfekt für tolle Spaziergänge und herrliche Sonnenuntergänge. Von dort aus starte ich eine Tour mit der Beta Alp und erkunde die Gegend.

Beta ALP 4.0 in der Palmenoase

Nach einigen Tagen juckt es dann wieder. Aber auch weil sich ein “Besitzer” der verlassenen Dünenlandschaft gefunden hat, der uns neuerdings dort abkassieren will, macht sich bei uns Aufbruchstimmung breit. Als nächstes möchte eine alte Filmkulisse von uns besucht werden. Natürlich verbinden wir die Fahrt direkt mit Lebensmittel einkaufen und Wasser auffüllen, sowie tanken. 

Etwas außerhalb von dem Ort Tozeur finden wir einen relativ guten Übernachtungsplatz am Rande einer Touristen Quadstrecke.

Die Filmkulisse

Wir besuchen eine Filmkulisse aus dem Jahre 2019, welche an eine alte Burg erinnert. Diese wurde für den Film Kingdoms of Fire gebaut, bei dem es sich um eine tunesische Filmserie handelt. Es ist einfach genauso stehen geblieben und hat bereits begonnen zu verfallen. 

Auch hier verbringen wir einige Tage, bis wir wieder weiter reisen.

Filmkulisse Kingdom of Fire in Tunesien

Wir tappen in eine Touristenfalle

Es soll einen Wasserfall geben, der als Tourist Spot überall auftaucht. Diesen wollen wir finden. Auf dem Weg dorthin werden wir, als ich in einem Ort an einem Müllcontainer halte, um unseren Müll loszuwerden, von einem Zivilfahrzeug der Garde National kontrolliert. Sie fragen, welches Ziel wir haben und woher wir kommen. Danach werden Bilder von unseren Pässen sowie dem Auto und Kennzeichen gemacht. Sie teilen uns mit, dass es hier überall sehr schön ist und das Campen auch erlaubt ist. 

Wir verlassen den Ort und es geht kurz darauf steil bergauf. Diese Straße ähnelt einer kleinen Passstraße. Vom Bergkamm haben wir eine klasse Aussicht über das Land. Wir finden die Abbiegung, an der es zum Parkplatz des Wasserfalls geht, als ein Tunesier mit seinem Moped neben uns anhält. 

Er spricht Deutsch und sagt, dass dieser Wasserfall nur eine Touristenfalle sei. Nicht besonders schön und nur Verkaufsläden. Ok, wir wollten ihn uns aber trotzdem ansehen, antwortete ich. Daraufhin teilt er mit, dass er den schönsten Platz auf der Welt kenne und uns einen richtig schönen Wasserfall zeigen möchte. Den Anhänger können wir im nächsten Ort bei seinen Freunden abstellen, da wäre es auch sicher.

Ich weiss nicht genau, was die Tunesier immer mit der Sicherheit haben, mir ist bisher noch keine Situation unsicher vorgekommen. Es macht sich aber das Gefühl breit, dass dieser Tunesier an uns Geld verdienen möchte. 

Wir möchten ihm aber trotzdem eine Chance geben. Bei seinen Freunden angekommen (es ist ein kleines Restaurant mit einem Parkplatz für Wohnmobile) fragen wir uns, ob die Polizei ihm vielleicht einen Tipp gegeben hat, dass wir kommen. Hmmm.? Er zeigt uns ganz stolz Bilder von anderen deutschen Reisenden, die bei ihm waren und sagt immer wieder, er kennt den schönsten Platz auf der ganzen Welt. Als wir fragen, was die Tour kosten soll, will er nicht so richtig raus mit der Sprache. Wir sollten ihm vertrauen, Sätze wie: “Ein Mann, ein Wort” fallen. Da Tunesien eher zu einem Land gehört, in dem die Löhne nicht so hoch sind, mache ich mir nicht ganz so viele Sorgen um den Preis. 

Rebecca kommt aus dem Wohnwagen und fragt ihn erneut nach dem Preis. Nachher habe ich erfahren, dass sie im Internet eine Warnung über diesen Tunesier gefunden hat. Er soll den Preis erst nach der Tour nennen und dann hat es scheinbar bereits mehrfach Ärger gegeben, da er weit mehr als 100 Euro haben möchte. 

Wir machen ihm klar, dass wir keine Tour machen werden, sofern wir im Vorfeld den Preis nicht kennen. Er rückt mit der Sprache raus. 120 Euro für 2 Stunden. Wow, gut, dass meine Frau so ein Gefühl hatte und sich informiert hat. Ich bekomme ihn auf 50 Euro (wenn es wirklich richtig schön ist, 70 Euro) runtergehandelt und wir starten seine Tour.

Endgültig kann ich sagen, dass es nicht der schönste Ort auf der Welt gewesen ist, aber es war nicht schlecht. Er hat sich zudem auch viel Mühe gegeben, mit unseren Handys tolle Bilder als Andenken zu machen. Ohne etwas Recherche hätten wir diese Schlucht auch nicht unbedingt gefunden, geschweige denn, wären wir mit dem Auto nicht in das Flussbett gefahren. 

Wir haben ihn bezahlt und sind dann aber auch direkt weiter gefahren.

Wir bleiben nicht über Nacht

In dieser Bergkette fahren wir weiter in Richtung der berühmten Rommelpiste, Übernachten auf einem Plateau oben auf dem Berg. Über Nacht ist es richtig windig und der Wohnwagen schaukelt wie ein Fischerboot auf hoher See.

Der nächste Morgen beginnt mit einem schönen Spaziergang  mit Nico zusammen zum Sonnenaufgang. Die Gegend ist aber wirklich wieder absolut geil.

Rommelpiste in Tunesien

Nach einem guten Frühstück brechen wir wieder auf, denn die Rommelpiste wartet ja bereits auf uns. Viele Reisende haben uns schwärmend von dieser Piste erzählt, die wohl eine alte Verbindungsstraße zwischen den Orten vor und hinter der Bergkette war. Da müsst ihr unbedingt mal hin hieß es immer wieder. 

Abwärts geht es mit dem Gespann auf einer kurvenreichen Passstrasse. Kurz vor dem Ende, bevor es wieder in die flache Steppe geht, halten wir kurz an, um die Bremsen des Anhängers etwas abkühlen zu lassen. Lange Bergabfahrten sind nicht die Stärken eines auflaufgebremsten 3t-Wohnwagen.

Wir parken den Wohnwagen dann kurz vor dem Eingang der Rommelpiste und fahren nur mit dem RAM hinein. Am Anfang ist eine kleine enge Stelle, der Rest wäre sicher auch mit dem Wohnwagen möglich gewesen. Die Gegend ist aber wirklich der absolute Hammer. Es fühlt sich an, als ob wir in einem Spielzeugauto sitzen, so groß wirkt alles. Der RAM hat natürlich ohne Anhänger kein Thema mit der Piste. Souverän schraubt er sich den Bergkamm hoch.

Wir können die Rommelpiste jedem empfehlen, der mit seinem Camper in der Nähe ist. Ich denke, dass die Rommelpiste auch mit einem Kastenwagen ohne Allrad noch befahrbar ist, man sollte nur auf etwas Bodenfreiheit achten.

mein Cowgirls und der Ram auf der Rommelpiste

auf den Spuren von Indiana Jones

Von der Rommelpiste geht es für uns zu einem Drehort von Indiana Jones. Wir schauen uns den Canyon genau an und Nico beschließt, beim eleganten Sprung über eine Schlammpfütze direkt dahinter im Morast zu landen. Er ist selbst total überrascht, als er fast stecken bleibt. Nun hat er bis zum Bauch schwarze Beine.

Wir haben kurz vor dem Canyon unser Gespann auf einem Plateau in der Nähe des ausgetrockneten Flussbettes geparkt, aber zum Übernachten scheint es uns nicht der richtige Ort zu sein (wohl nicht sicher ;-)). Wir ziehen noch etwas weiter, bis wir einen Spot finden, der eigentlich in Google Maps mit keiner Straße verzeichnet ist. Aber es gibt eine Straße.

Strassenstein El Guifla

Wir bleiben wieder einige Tage dort. Es ist klasse, im Windschatten des Trailers können wir in unserem Camping Faltsofa von Outwell sitzend und die Sonne genießen. Die Sonne mitten im Januar, so warm, dass es draußen angenehm im T-Shirt ist, das liebe ich besonders an unseren Überwinterungen.

Jeden Tag unternehmen wir ausgiebige Spaziergänge und feiern die Ruhe. Sogar eine Gruppe Dromedare kommt bei uns am Trailer zum Hallo sagen vorbei. Der letzte Tag beginnt mit einem Besuch der Polizei am Vormittag. Sie sprechen kein Englisch und auch kein Deutsch. Da wir uns nicht wirklich verständigen können, kommt uns kurze Zeit später ein weiterer Polizei-Landcruiser zu Besuch. Aus dem Landcruiser steigen gefühlt 10 Leute aus, nur zwei davon als Polizisten zu erkennen – wer auch immer die anderen waren.

Dass ihnen ein paar Flaschen Wasser aus dem Auto gefallen sind haben sie wohl nicht gemerkt. Zumindest nicht die leeren, die vollen haben sie wieder mitgenommen. Auch das ist in Tunesien ja bekanntweise ein weit verbreitetes Problem – Müll soweit das Auge reicht. Aber zurück zu der Polizei…

Sie kontrollieren unsere Pässe und fragen uns, ob wir irgendetwas benötigen. Wir verneinen und sie verabschieden sich wieder. Für uns waren es tolle und sehr ruhige Tage an diesem schönen Ort, aber es ist wieder Zeit unsere Vorräte aufzufüllen. Wir fahren wieder Richtung Strasse und dann geht es in den nächsten Ort.

Polizeibesuch bei uns am Stellplatz

es geht Richtung Tozeur

Wir fahren Richtung Tozeur und finden fast direkt neben der Straße eine Senke, die von der Straße nicht einsehbar ist. Hier parken wir das Gespann und unternehmen einen ersten Spaziergang. Es ist immer ein großer Vorteil, an einem Stellplatz eine kurze Begehung zu machen. So haben wir schon sehr oft sehr schöne Übernachtungsplätze gefunden. Ca. 10 Fussminuten entfernt finde ich einige geile Sanddünen, die zum Motorradfahren einladen. Was soll ich sagen, ich habe richtig Spass….

Auch Rebecca fährt das erste Mal mit unserer Beta Alp 4.0 im Sand. Sie macht das erstaunlich gut. 

Am nächsten Tag erkunde ich die weitläufige Wüstenfläche mit der Beta Alp 4.0 und finde einige ausgetrocknete Salzseen. Auf der Straße fährt dann noch ein Pferdetransport vor mir her, der die Vorzüge eines Pickups zeigt. Diese kleinen Pickups sind hier sehr verbreitet, die Tunesier transportieren damit alles was man sich nur vorstellen kann.

Pferdetransport auf Pickup

In den Dünen finde ich dann noch ein tunesisches Nummernschild. Das hat hier scheinbar jemand beim Dünenfahren verloren. In der Nähe liegen noch weitere Teile, die auf die Front eines Autos schließen lassen. Hier lässt man scheinbar alles, was abfällt, einfach liegen. Das erklärt auch ein wenig das Müllproblem, was in Tunesien überall dort, wo Menschen sind, aufzufinden ist. 

Die Gegend überzeugt uns aber mit weitläufigen Spazierwegen, weshalb wir wieder einige Tage hier ausharren. Bei diesen längeren Aufenthalten zeigen sich die Vorteile unseres Gespanns gegenüber dem Kastenwagen, den wir vorher hatten. Ein wenig Platz (auch für Proviant, Wasser und Müll) ist doch was Feines.

Der Weg führt uns wieder nach Douz

Wir brauchen wieder frisches Obst und Gemüse, also verlassen wir diesen tollen Ort und fahren nach Douz. In Douz gibt es einen kleinen Supermarkt in dem wir alle Vorräte auffüllen, Wasser kaufen und an der Tankstelle alle Tanks auffüllen.

Wir sind uns etwas unklar in welche Richtung wir wollen, entscheiden uns aber dann recht schnell nach Hamma zufahren. In der Nähe der Hauptdurchgangsroute haben wir bereits bei der Anreise nach Douz im Dezember eine Location gefunden die vielversprechend aussah. Nun möchten wir uns die Gegend etwas näher ansehen. Von der Hauptstrasse geht es rechts ab in eine Art Feldweg, nur zwei Reifenspuren sind zu erkennen. Nach ca. 1km erreichen wir ein flaches Stück, welches durch einen kleinen Hügel windgeschützt erscheint. Hier bleiben wir über Nacht. 

Am nächsten Tag finden wir bei einem Spaziergang in der Gegend einen besseren Stellplatz und parken um. Tunesien ist wirklich sehr interessant – ganz in der Nähe unseres Lagers befindet sich eine verlassene Oase. Die Ruinen eines kleinen Ortes sind noch gut zu erkennen und wir finden auf einem Hügel sogar eine Art Friedhof. Es sieht so aus, als ob die Menschen einfach alles liegen gelassen haben und an einen anderen Ort gegangen sind. 

Auch hier zeigt sich wieder, das es eine tolle Idee war beim Ausbau des Anhängers unbedingt eine Motorradhalterung zu Installieren. Die kleine Beta Alp 4.0 ist das perfekte Reise Motorrad. Sie ist sehr leicht, hat genügend Leistung und überzeugt besonders im Gelände mit ihren Offroad Eigenschaften. Ich erkunde mit ihr wieder die gesamte Gegend. Wir fahren bis zum Horizont, und sogar ein kleines bisschen weiter. Der Weg führt uns durch ausgetrocknete Flussbetten und durch einen großen Salzsee bis wir wieder auf Sanddünen treffen. Irgendwann entschied ich mich, den Rückweg anzutreten, was zeitlich gesehen genau die richtige Entscheidung gewesen ist. Passend zum Sonnenuntergang bin ich dann wieder an unserem Platz zurück.

Dodge Ram mit Unsinn Kofferanhänger Wohnwagen und Beta Alp 4.0 vor dem Sonnenuntergang

Nächster Stop, Gabes

Nachdem wir die Gegend ausgiebig erkundet haben und auch wieder Besuch von einer Kamelherde (eigentlich sind es Dromedare) 😉 bekommen haben, entscheiden wir uns, dass wir noch einmal Meer sehen möchten. 

Es soll nach Gabes gehen. Der Supermarkt in Gabes gefällt Rebecca besonders gut, da es dort fast alles gibt, was wir benötigen. Jede Woche müssen wir unsere Heckgarage mit frischem Obst und Gemüse auffüllen. Länger hält sich das frische Zeug nicht, weshalb der Wocheneinkauf fast immer unseren Aufbruch einleitet.

Die Fahrt ist diesmal nicht wirklich so entspannt wie sonst üblich. Der viele Müll am Straßenrand trübt meine Stimmung. Ich sehe, wie selbstverständlich Menschen ihren Müll einfach aus dem Auto werfen. Es scheint mir fast so, als sei der Müll magnetisch. Da wo bereits etwas Müll liegt, wird es immer mehr Müll. In den Städten sind wirklich sehr viele Menschen unterwegs, es ist ein wildes Umherlaufen und von allen Seiten kommen Roller oder Mopeds. Alle Fahrzeuge haben erhebliche Schäden. Alles, was noch irgendwie fährt, wird auch gefahren. Wenn es nicht mehr fährt, bleibt es an Ort und Stelle einfach liegen und wird sich selbst überlassen. Fast alle Häuser sehen aus wie Baustellen oder nach einem Krieg. Es ist passiert, ich habe meinen Tiefpunkt erreicht. 

Mit schlechter Stimmung fahren wir nach dem Einkauf an den Strand. Hier standen wir bereits auf dem Hinweg im Dezember schon eine Nacht. Nach der Ankunft machen wir einen Strandspaziergang, der meine Laune aber nicht verbessert. Im Gegenteil, der viele Müll hier an diesem tollen Sandstrand ist absolut ernüchternd. Wir Menschen sind es, die diesen schönen Planeten so verschmutzen. Neben dem ganzen Müll sehen wir auch sehr viele tote Krebse und Teile dieser Tiere. Später soll ich noch erfahren, dass die Fischer diese als Beifang mit ihren Netzen rausziehen, da diese Tiere aber keinen Wert haben, werden sie einfach am Strand weggeworfen. 

Die meisten sterben dann verletzt an dieser Stelle.  Es scheint mir nicht verständlich, wieso wir Menschen so sind. Es sollte doch jedem klar sein, dass die Meere irgendwann leer sind, wenn wir alle Tiere dort rausnehmen. Ich denke, es wäre kein großer Aufwand, diesen Beifang wenigstens ein paar Meter weiter ins Meer zurück zu bringen, dann hätten die Tiere wenigstens eine Chance. Bei diesen Gedanken steigt in der Nähe schwarzer Rauch auf. Es riecht sehr beißend und sieht so aus, als ob dort Reifen verbrannt werden.

Ja, auch das ist Tunesien, Müll an jeder Ecke, Baustellenromantik in den Orten und überall Feuer, bei denen Müll und andere Dinge verbrannt wird. Auch der Umgang mit Tieren ist hier ein sehr besonderer. Kamele, Ziegen, Esel und Pferde werden einfach an den Beinen zusammengebunden, so dass sie nicht weglaufen können. So stehen sie auch am Straßenrand, oftmals direkt neben einer Grillbude.

Mohamed, unser Freund aus Tunesien teilte uns mit, das die Tiere hier nur für den Menschen da seien. Ihre Aufgabe ist es dem Menschen zu dienen oder als Nahrung zu dienen. Ich möchte hier nicht zu tief darauf eingehen, denn es ist mir selbst auch nicht klar was in meinen Augen besser, oder ehrlicher ist. Ist es besser wie es hier gemacht wird oder wie es in Deutschland gehalten wird. In Deutschland werden die Tiere hinter verschlossenen Türen (meist nicht gut) gehalten, geschlachtet, um dann so verarbeitet zu werden das sie wie Wurst oder Schnitzel aussehen. 

All das hellt meine Laune aber nicht wirklich auf und ich überlege ernsthaft, ob wir die nächste Fähre nehmen. Zum Glück haben wir uns mit Freunden verabredet, mit denen wir uns hier treffen möchten, um dann zusammen in Sfax auf die Insel Kerkennah zu fahren.

Strand in Garbes

Besuch unserer Freunde

Der Besuch unserer Freunde hellt meine Stimmung wieder ein wenig auf, sie berichten uns, wie schön doch Tunesien ist. Es hilft, ich gebe dem Land wieder eine Chance. Es ist halt Afrika, ein ganz anderer Kontinent als Europa, so viel anders als wir es kennen. 

Wir machen abends ein schönes Lagerfeuer und planen die nächsten Tage auf der Insel. Am 02.Februar werden wir die Fähre nehmen und sind schon sehr gespannt, wie es uns dort gefallen wird, aber das gibt es dann in meinem nächsten Artikel über den Februar. 

Schön das du bis hier gelesen hast und sei gerne wieder beim nächsten Bericht dabei.

„Eine Reise gleicht einem Spiel. Es ist immer etwas Gewinn und Verlust dabei – meist von der unerwarteten Seite.“ – Johann Wolfgang von Goethe

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