Heute geht es an den Strand mit komischen Funden, auf die Insel Kerkennah zu süßen Hundebabys und spannenden Produkten auf dem Markt, zu Dinosauriern, zu dem schönsten Platz auf der ganzen Welt – unserer Oase, wir bekommen Besuch von Freunden aus Holland, verbrennen Tierschädel und zum Abschluss besichtigen wir noch die Median von Tunis.
Sei gespannt, wir nehmen dich mit auf entlegene Plätze und in das Abenteuer “Alltag auf Reisen”
Der Strand von Gabes
Der 01. Februar begann mit dem Besuch unserer Freunde “Twins__on__Tour” die zu uns nach Gabes an den Strand gekommen sind. Gemeinsam spazierten wir am Strand entlang, sammelten etwas Brennholz für unser Lagerfeuer und sprachen über die Fischerei in Tunesien.
Am ganzen Strand finden sich unzählige tote Krebse und einige tote (riesige) Schildkröten.

In dieser Menge ist es schon sehr auffällig und wir recherchieren etwas. Das Fangen von Schildkröten ist offiziell verboten und scheinbar verfangen diese sich in den Fischernetzen. Wenn sie entdeckt werden, wirft man sie dann einfach tot oder verletzt ins Meer zurück. Wir finden auch ein paar Schildkröten, die komplett geleert wurden, also nur noch die Hülle. Das Schildkrötenfleisch wird den Informationen im Netz zufolge dann entnommen und landet auf den Tellern. Erwischen lassen sollte man sich dabei allerdings nicht, es gibt empfindliche Strafen.
Auch die Krebse und kleinere Fische, die als Beifang gelten, werden dann am Strand aus den Netzen geholt. Statt sie aber ins Meer zurückzuwerfen, landen sie im Sand des Strandes. Von dort aus kommen sie scheinbar nicht mehr zurück und sterben dort. Die Möwen freuen sich und begleiten die Fischerboote in Erwartung leichter Beute.
Natürlich durfte bei unserem Treffen auch die Polizei nicht fehlen, das gehört in Tunesien ja fast zum Tagespunkt. Uns kannten sie ja bereits – sogar mit Namen (Patrick and his wife) – die neuen Ankömmlinge wurden aber sofort kontrolliert und fotografiert.
Danach machten wir es uns am Lagerfeuer bequem. Der Rauch vertrieb die Stechmücken und die Temperaturen waren sehr angenehm. Wir wurden mit einem erstklassigen Sternenhimmel belohnt.
Am nächsten Morgen begrüßte uns dann ein herrlicher Sonnenaufgang, den Nico und ich bei einem ausgiebigen Strandspaziergang feierten.
Wir Reisen in Kolonne
Nach dem Frühstück werden die Gefährte abfahrbereit gemacht. Wir lassen den RAM schon mal etwas warm blubbern, damit sich das Öl gut im Motor verteilt. Immerhin zieht er ja einen 3 Tonnen Anhänger hinterher.
In Gabes tanken wir alle nochmal voll und füllen unsere Wasserreserven auf. Von dort geht die Fahrt dann relativ schnell auf die Autobahn. Auf den Autobahnen ist unser Gespann zu Hause, Tempomat rein und einfach laufen lassen.
Wir kommen nach zwei Stunden in Sfax an, von dort fährt auch unsere Fähre nach Kerkennah, einer tunesischen Inselgruppe vor der Ostküste im Golf von Tunesien. Wir reihen uns in die Schlange zur Fähre ein und warten auf Einlass. Am Kassenhäuschen entsteht wieder etwas Aufruhr, keiner weiss wie sie unser Gespann abrechnen sollen. Am Ende ist es ein Auto und ein Wohnmobil. Nach ein wenig hin und her dürfen wir dann durch den schmalen Eingang in das Hafengelände und von dort auf die Fähre fahren.
Auf der Fähre sind außer uns nur tunesische Autos, allesamt für den Urlaub beladen. Ja, die Tunesier machen scheinbar alle auf der Insel Urlaub.
Kurz vor der Ankunft im Hafen werden dann alle sehr aufgeregt. Es sieht fast so aus, als ob alle Angst haben, sie kommen nicht mehr runter. Jede noch so kleine Lücke wird mit dem Auto aufgelöst. Alle düsen von der Rampe runter und aus dem Hafen raus. Wir werden aber wieder aufgehalten und die Polizei kontrolliert wieder Pässe und macht Fotos. Wo soll es hingehen, wie lange, usw. usw.?
Das reden überlassen wir unserem erfahrenem Gindi, der sichtlich sehr viel Freude mit den freundlichen tunesischen Polizisten hat. Nach 10 min ist dann alles klar und wir dürfen auf die Insel fahren.
Alle fahren hinter Gindi her und er führt uns zu einem traumhaften Platz mit Palmen und Sandstrand. Da Rebecca und ich am nächsten Tag arbeiten müssen, stellen wir uns ein paar Meter entfernt von den anderen.
Auf der Insel Kerkennah
Bereits am nächsten Morgen werde ich noch vor der Arbeit mit einem richtig schönen Sonnenaufgang belohnt.

Dieser Spot ist wirklich sehr ruhig. Rebecca, Nico und ich unternehmen jeden Tag nach der Arbeit ausgedehnte Spaziergänge. An diesem Strand gibt es auch eine kleine Hundefamilie, die gerade Nachwuchs hat.
Tagsüber sieht man aber meistens nur die beiden Eltern, die Kinder bleiben den ganzen Tag alleine in der Nähe des Nestes. Nico sind sie relativ egal, er ist ja fast immer sehr entspannt mit anderen Hunden.
Die beiden Hundeeltern begleiten uns auf vielen Spaziergängen und es fällt auch auf, dass sie sehr aufmerksam im Straßenverkehr sind. Sie laufen immer am Rand und gehen den Autos aus dem Weg. Etwas anders als unser Nico…

Nach unseren Spaziergängen gibt es jedes mal einen klasse Empfang von Gindi und Ulli mit einem Glas Aperitif.
Da könnte ich mich dran gewöhnen. Am 05. Februar fahren wir zusammen mit unseren Freunden nach Ouled Bou Ali auf den Markt. Das Markttreiben fühlt sich sehr ähnlich wie auf einem Flohmarkt in Deutschland an. Es gibt Sitzmöbel, Werkzeug, Feuertonnen, allerhand Reinigungsmittel, Kleidung und natürlich sehr viele Früchte und Gemüse sowie Datteln. Auffällig ist wie viele typisch deutsche/europäische Sachen verkauft werden – zum Beispiel Produkte der Eigenmarke von Aldi.
Wir schlendern so über den Platz, staunen über unbekannte Früchte und sehen zum ersten Mal, wie Johannisbrotkerne aussehen. Wir haben lange gerätselt, was das für ein Produkt ist, bis uns ein Mann auf italienisch-tunesisch erklärte, was das ist. Die Einheimischen fanden das schon sichtlich lustig, dass wir das Produkt sogar probiert haben – offensichtlich gibt man das hier eher dem Vieh.
Nach dem Markt geht die Fahrt für uns direkt zum Strandlager zurück, die anderen fahren noch in die City, wir machen lieber noch einen entspannten Spaziergang.
Am Folgetag reisen unsere Freunde dann nach einem tollen Abend auch weiter. Wir entschließen uns aber noch ein paar Tage zu bleiben.
Zurück zum Festland
Am 08.Februar, nach einer langen Regennacht, beschließen wir, dass wir wieder zurück auf das Festland übersetzen, da für die nächsten Tagen recht viel Wind gemeldet wird.
Die Einfahrt auf die Fähre gestaltet sich wieder ein wenig laut, da der Typ an der Kasse erst nur das Auto abrechnet, beim Vorbeifahren jedoch noch bemerkt, dass ein Anhänger an dem Auto hängt. 😉 Das kann man ja schon mal übersehen….
Sofort geht es lautstark zur Sache. Ich zeige ihm das Ticket der Hinfahrt, da ich denke, er weiss vielleicht nicht, wie er unser 13m Gespann verbuchen soll. Er ruft nach seinen Kollegen, ich verstehe aber leider gar nichts. Kein Kollege scheint sich für sein Problem zu interessieren. Es macht die ganze Situation auch nicht unbedingt entspannter, dass auf Grund der Länge unseres Gespanns und dem aktuellen Halteplatz kein weiteres Fahrzeug mehr vorbeikommt.
Irgendwann kommt dann scheinbar ein Vorgesetzter, der ihm anweist, dass wir auf die Fähre fahren sollen und dann alles weitere geklärt wird, damit die anderen Fahrzeuge abgerechnet werden können.
Noch bevor wir ablegen, kommt er erneut und erklärt mir, dass wir auf der Hinfahrt viel zu viel bezahlt haben und wir dies im Ankunftshafen beanstanden sollen. Das war wohl das gesamte Problem, welches der arme Mann am Schalter mit uns hatte. Naja, wegen ca. 2 Euro mehr werde ich sicher dort kein Palaver machen.
Die Fähre startet und bringt uns gut nach Sfax zurück.

Es geht zurück an unseren Strand in Gabes
Von Sfax fahren wir auf direktem Wege zurück nach Gabes. Rebecca möchte in einem Oredoo Shop noch unser Datenvolumen verlängern, weil es mit der App Probleme gibt. Normalerweise geht das auch in der App ganz easy.
Im Shop angekommen ist das Problem natürlich weg und alles klappt perfekt. Immer wieder lustig, oder?
Die Reise geht weiter!
Nach einem entspannten Frühstück machen wir uns weiter. Unser Ziel liegt weiter südlich. Die Gegend verändert sich wieder und wir finden nach einer heftigen Offroad Etappe einen klasse Übernachtungsort neben einer verlassenen Ruinen Siedlung. Wir bleiben fast eine Woche. In Sichtweite am Horizont ist ein Dinosaurier auf einem Berg zu erkennen und die Gegend lädt mit klasse Motorradtouren ein. Die einzigen Menschen, die wir dort sehen, sind ein Schäfer mit seiner Frau und seinen Tieren, sowie ein Mann, der sich als Besitzer des Gebietes ausgibt und uns mitteilt, dass wir sehr willkommen sind und gerne bleiben dürfen.
Wiedersehen mit Freunden
Am 15. Februar brechen wir erneut auf, Vorräte auffüllen in einer kleinen Berberstadt, um uns danach erneut mit unseren Freunden, die bereits auch wieder auf dem Festland sind, zu treffen. Sie erwarten uns in der Nähe von Matmata.
Wir haben eine kurze Offroad Etappe und finden sie dann auf einem tollen und ruhigen Platz mitten im Nirgendwo. Alle freuen sich bereits sehr auf dieses Wiedersehen.
Viel Übung im Zusammenreisen haben wir ja nicht, da Rebecca und ich meistens alleine reisen. Mit Ulli und Gindi sowie dem kleinen Albert klappt es aber richtig gut. Wir stehen zusammen, haben aber auch die Freiheit, dass jedes Paar auch alleine unterwegs sein kann. Das passt wirklich richtig gut.
Mich fasziniert besonders, wie toll die beiden sich aber verstehen und mögen. Man kann die Liebe quasi knistern hören. Gerade bei Paaren, die eine lange Zeit zusammen sind, geht die Liebe doch so oft unter und man lebt halt so gewohnt nebeneinander her.
Bei ihnen ist es ganz anders. Wenn wir groß sind möchten wir auch noch so sein. 😉
Die Oase - der schönste Platz der Welt!
Gindi fährt übrigens richtig gut Quad und wir unternehmen am Folgetag eine kleine Expedition, um das umliegende Land zu inspizieren. Dabei finden wir vier kleine Oasen, von denen eine, eine alte und abgestorbene Olive besitzt, die wir gerne als Brennholz haben möchten. Die benachbarte Oase erstrahlt mit ihren unzähligen Blüten und Blumen als besonders geeignet dort ein paar Tage zu wohnen.
Als Gindi und ich zurück zu unserem Stellplatz kommen sind wir uns einig, wir ziehen um. Schnell bekommen wir die beiden Frauen überzeugt und nur 15 Minuten später fuhren wir gemeinsam zu unserer neuen Oase.


Es ist eine tolle Zeit, Nach Feierabend düsen Gindi und ich mit den Mopeds los und spielen im Flussbett oder fahren in den nächsten Ort (ca. 1h entfernt), um ein paar Gemüse, Baguette sowie Wasser zu besorgen. Nach den Spielereien machen wir meistens noch einen Spaziergang mit unseren Frauen und sitzen dann abends zusammen beim Essen.
Einfach klasse. Natürlich gibt es auch ein paar Lagerfeuer und wir genießen den traumhaften Sternenhimmel.
Dieser Spot wird unser Lieblingsplatz auf der gesamten Reise werden, zum einen liegt das natürlich daran, dass wir erst am letzten Tag kurz von der Polizei Besuch bekommen und sie wieder fragen, ob alles in Ordnung ist oder wir etwas benötigen und weil es einfach so herrlich leise und verlassen ist. Auch das Thema Müll findet sich dort fast gar nicht. Da, wo es keine Menschen gibt, ist das Land absolut sauber.
Der Weg führt uns wieder nach Douz
Am 23.Februar brechen wir dann aber auf. Sehr gerne wären wir länger geblieben, aber es wartet eine Verabredung.
Im letzten Sommer hat unser holländischer Freund Adriaan geheiratet und wir haben ihm “Zeit” geschenkt. Das Geschenk bestand darin, dass wir mit ihm und seiner Frau irgendwo auf der Welt eine gemeinsame Zeit verbringen. Jetzt ist es also soweit. Als Treffpunkt haben wir den Campingplatz Cinderella in Douz ausgewählt.
Ulli und Gindi begleiten uns dorthin, da sie sich von den Platzbetreibern in Douz noch für dieses Jahr verabschieden möchten. Sie sind auf dem Campingplatz Cinderella sehr bekannt und werden von den Betreibern direkt bei der Einfahrt schon begrüßt.
Der Plan für den Abend: Gemeinsam essen und ein gutes Lagerfeuer. Gindi schenkt aber direkt mal einen leckeren Aperitif ein. So kann man doch leben….

Am 24. Februar werde ich morgens beim Gassie gehen direkt von zwei Reitern und vier Kamelen (ich weiss, es sind Dromedare) begrüßt. Nach einem entspannten Frühstück fahren wir mit dem RAM nach Douz rein und besuchen den Supermarkt.
Weiter steht noch Tanken auf dem Plan, der Tankwart freut sich bereits sehr uns wiederzusehen. Er fragt, wie es in der Sahara war und wie schön es ist, dass wir wieder bei ihm tanken. Zurück am Platz sind unsere Freunde Gindi und Ulli bereits gefahren, sie haben uns aber eine Nachricht in den Sand geschrieben und eine Flasche des leckeren Rosé Weines dagelassen. Die beiden sind einfach süß.
Vielen Dank, liebe Ulli und lieber Gindi, wir freuen uns sehr, dass wir euch in Tunesien kennenlernen durften und sind uns sicher, wir werden uns wiedersehen.
Besuch unserer niederländischen Freunde
Am gleichen Abend kommen Adriaan und Rose auf dem Campingplatz an. Nach einer kurzen Begrüßung starten wir einen kleinen Spaziergang in die angrenzenden Dünen.
Im Anschluss bekommen wir von Renate, der Betreiberin des Platzes ein 3-Gänge Menü serviert. Lecker….
Der Urlaub beginnt
Am nächsten Morgen beginnt der Urlaub. Wir machen übrigens auch mal so richtig Urlaub – also ohne Arbeiten. Eine ganze Woche!
Als erstes geht es für uns alle nach Ksar Ghilane. Dort wollen wir uns eine Oase ansehen, die eine warme Quelle besitzt. Nach einiger Fahrt über wirklich schlechte Straßen kommen wir in der Oase an. Sie zeigt uns als absolutes Urlaubsziel. Überall sind Touristen unterwegs, die Einheimischen bieten bald alle 20m Quadtouren oder Kamelreiten an. Der gesamte Ort ist auf Touristen ausgelegt. Auch die Toyota Landcruiser, die sonst die Wüstentouren fahren, bringen alle ihre Gäste hier hin.
Wir parken die Fahrzeuge und gehen zu Fuß. In der Mitte der Oase finden wir die Quelle. Einige Touristen sitzen mit Badehosen oder Bikini (ja auch Frauen!) im Wasser. Rund herum sind Verkaufsstände. Für uns ist es nicht unbedingt der Ort, an dem wir uns entspannt im warmen Wasser aufhalten möchten. Unser eigentliches Ziel war es ja, hier eine coole Quad Tour zu machen. Wir finden einen Anbieter, handeln einen Preis aus und zehn Minuten später sitzen wir auf den Dingern. Es geht aus der Oase raus, hinein in die Dünen. Das war es, was wir wollten und es machte richtig viel Spaß.
Der Guide hat mit mir nicht so viel Spaß, ich fahre ihm etwas zu viel quer. Immer wieder erntete ich dafür böse Blicke. Egal, lasse ich mich etwas weiter nach hinten fallen und dann…. Spaß…
Weiter gehts, am Abend wollen wir in Tataouine sein. Hier gibt es ein recht verlassenes Berberdorf, in dem man in einer Art Höhlenwohnung übernachten kann.
Auf den Pfaden der alten Berber
Zum Sonnenuntergang kommen wir dort an. Der Alte Ort (Old Douiret) ist oben in den Fels gebaut. Hier haben vor langer Zeit mal sehr viele Menschen gelebt. Heute sind hier nicht mehr viele und die meisten Häuser oder Höhlen sind verfallen.
Unsere Freunde bekommen ein tolles Zimmer in einer Höhle und wir finden mit unserem Gespann auf dem Parkplatz einen guten Übernachtungsplatz. Wir gehen in das kleine Berber Restaurant und verbringen den Abend zusammen bei einem Traditionellen Abendessen.
Am nächsten Morgen besichtigen wir noch den gesamten Ort und lesen etwas über die Geschichte dieses alten Berber Ortes.

Jetzt sind auch noch zwei weitere Deutsche Camper gekommen und wir ziehen los. Unser Ziel für heute Abend steht bereits fest, aber davor möchten wir noch in Garbes am Meer vorbei.
Das etwas andere Lagerfeuer
Adriaan sammelt Schädel, um genauer zu sagen Tierschädel. Er möchte unbedingt einen Kamelschädel haben und hält dafür sogar bei zwei Metzgern an. Der erste hat keinen Kamelkopf, aber bei dem zweiten wird er fündig. Das Problem ist, dass noch etwas Fleisch an dem Ding ist. Adriaann hat die Idee, es abends im Lagerfeuer einfach abzubrennen.
Wir touren also nun mit einem Kamelkopf im Kofferraum seines Leihwagens durch Tunesien. In Gabes erinnere ich mich daran, dass ich vor kurzem noch ein Kamelskelett gesehen habe. Das mir diese Idee erst jetzt kommt. Wir halten an und siehe da, der Schädel liegt noch dort und er ist auch schon frei von Fleisch. Wir fahren weiter an den Strand und gehen dort spazieren. Die toten Krebse und Schildkröten kennen wir ja schon, aber Adriaan noch nicht.
Adriaan findet, dass er unbedingt auch einen Schädel einer Schildkröte benötigt. So beschließt er, den zu nehmen, der am meisten stinkt.
Was wir so davon halten…..=)
Nach dem etwas anderen Spaziergang geht die Reise für uns weiter. In Sidi Bou Ali haben wir für die Nacht ein Baumhaus für die beiden gebucht. Eine besondere Übernachtung. Als wir dort ankommen ist es bereits schon dunkel.
Das letzte Stück führt der Weg über eine Art Lehmstrasse, was generell in einer Regenarmen Region kein Problem darstellt, aber es hat an diesem Tag mal so richtig viel geregnet. Jackpot also! Rebecca telefoniert noch mit dem Vermieter, um sicher zu gehen, dass dies der richtige Weg ist, denn wenn wir mit dem Gespann einmal dahin fahren, dann wird man es auf dem Weg sehen. Er bestätigt, dass dies der Weg ist und wir einfach einfahren sollen. Ok. Allrad rein und Yallah.
Wir ziehen dabei eine recht tiefe Furche und der RAM sowie der UNSINN Wohnanhänger sehen danach etwas brauner aus. Nach der Besichtigung des Baumhauses folgt das Lagerfeuer. Zum Glück hatten wir noch etwas trockenes Holz dabei, denn dort lag nur frisches, nasses Holz zum Verbrennen.
Es qualmt gut und als das Feuer groß genug ist, beginnt Adriaan die Schädel zu verbrennen. Wie dies riecht, muss ich nicht unbedingt erzählen…;-)

Wir haben nicht ganz so gut geschlafen, da die Hunde des Vermieters die ganze Nacht lautstark gebellt haben. Jetzt sind sie recht leise, ich denke müde.
Der Tag wird mit einem tollen Frühstück in unserem Unsinn Wohnanhänger gestartet. Gesättigt kann die Reise dann weiter gehen. Unser Ziel ist das alte Carthago bei Tunis.
Die Schädel haben das Feuer übrigens nicht so gut verkraftet. Da das Feuer wohl zu heiß war, sind sie mit verbrannt. Aber man lernt ja nie aus!
Wir besuchen Mohamed
Auf dem Weg nach Carthago besuchen wir noch zusammen unseren Freund Mohamed. Zusammen möchte er uns eine warme Quelle und einen schönen Platz am Meer zeigen. Zuerst fahren wir zu der Touristenquelle direkt am Meer. Hier sind bereits einige Besucher und halten die Füße ins warme Quellwasser.
Der Spot sieht aus, als ob er bereits die besten Jahre hinter sich hat. Auch das Thema Müll ist hier wieder gut vertreten.
Mohamed möchte uns aber unbedingt noch eine andere warme Quelle zeigen, eine, an der keine Besucher sind. Wir fahren wieder ein wenig zurück auf der Küstenstrasse. An einem Seiten Parkstreifen halten wir an und von hier geht es ca. 20min steil den Berg ab. Wir finden einen traumhaften Platz, und es ist niemand hier.
Das Wasser ist wirklich richtig warm. Gut aufgewärmt rennen wir Jungs dann Richtung Meer. Das sind ca. 100m. Rein in die Wellen. Rose kommt auch noch nach, Rebecca ist nicht so der Meer-Typ – sie hats eher mit Bergen!
Wir haben Spass, aber es zeigt sich auch, dass die Nord-Menschen das kalte Meer gut aushalten können, wobei Mohamed schon nach kurzer Zeit sehr friert und zurück in die Warme Quelle muss. Im Sommer wird er es sein, der über uns lacht, wenn es hier über 40 Grad hat und wir uns nicht mehr bewegen können. HAHA

Nach einem entspannten Nachmittag machen wir uns zurück auf den Weg zu den Autos. Mohamed möchte uns aber unbedingt noch seinen Platz am Meer zeigen, dort geht er immer nach Tintenfisch angeln. Als wir die kleine Bucht sehen, sind wir etwas zwiegespalten.
Wir schauen auf eine Bucht hinab, in der zwei Quadrate mit ca. 2x2m mit weißem Sand zu erkennen sind. Der Rest sieht aus wie nach einem Festival wie Rock am Ring. Überall liegt Müll, Bierdosen und Flaschen, Tüten und Verpackungen von Essen. Es sieht wirklich schlimm aus. Das zeigt uns wieder einmal, dass es für viele Tunesier in Ordnung und Normal ist, den Müll einfach liegen zu lassen. Ich hätte hier noch ein paar weitere Beispiele, die ich aber nicht weiter ausführen möchte. Es ist eine ganz andere Kultur als die, die wir in Deutschland so kennen. Das zeigt sich in vielerlei Hinsicht. Ich möchte diese aber nicht bewerten, es soll vielmehr aufzeigen, dass es doch einige Unterschiede gibt.
Als wir dann den steilen Berg wieder zurück zum Auto erklommen haben, bekamen wir noch Mohameds Tauchausrüstung gezeigt. Er ist wirklich sehr stolz darauf, teilt uns immer wieder mit, wie teuer dies hier in Tunesien ist. Er sagt auch, dass diese Dinge in Europa viel günstiger und besser sind.
Wir recherchieren natürlich später im Netz, da wir ihn gerne etwas unterstützen wollen, dabei entdecken wir, dass die Dinge in Europa nicht so günstig sind wie in Tunesien. Der Punkt, dass in Europa alles besser und günstiger und leichter ist, wurde übrigens in mehreren Themen angesprochen. Meiner Meinung nach haben wir natürlich als Europäer viele Vorteile, aber nicht immer ist alles besser, einfacher und vor allem nicht günstiger, wie es laut Mohamed den Anschein macht.
Wir verabschieden uns noch von Mohamed, bedanken uns für diesen super Ausflug und die Zeit, die er uns geschenkt hat und fahren weiter nach Carthago.
Carthago und Tunis
Rebecca hat ein tolles Restaurant in Carthago rausgesucht. Adriaan und Rose fahren direkt zu einem Hotel, wir auf den großen Parkplatz, auf dem wir bereits die erste Nacht in Tunesien verbracht haben. Von dort aus gehen wir zu Fuß durch Carthago bis zum Restaurant. Es liegt in einem etwas nobleren Viertel der Stadt. Man merkt dies besonders daran, dass hier nur sehr wenig Müll auf den Straßen liegt. Auch haben viele Häuser hier Kameras und einige sogar einen Wachschutz. Das Restaurant ist klasse und das Essen schmeckt richtig gut.
Den letzten Abend mit unseren Freunden verbringen wir gemeinsam. Am nächsten Tag geht bereits ihr Flieger. Am folgenden Tag besichtigen wir Carthago und besuchen das tolle Restaurant vom Vortag.
Wir haben noch eine Nacht bis die Ausreise mit der Fähre ansteht. Am nächsten Tag geht’s nach Tunis, Rebecca hat uns eine private Führung der Medina von Tunis gebucht.
Wir dringen tief in die Medina Tunis ein und sehen eine weitere Seite Tunesiens. Die alte Medina ist so eng und verschachtelt, dass man mit dem Auto fast gar nicht rein kommt. Auch sind an jedem Haus Klopfer in zwei verschiedenen Höhen sowie Klängen angebracht. Die unterschiedlichen Höhen für Fußgänger und Reiter, die unterschiedlichen Klänge für Männer und Frauen.
Männern darf nur von Männern und Frauen nur von Frauen geöffnet werden. Wieder etwas gelernt, zumindest war es früher einmal so streng geregelt. Nico findet einen Brunnen und beißt ein bisschen Wasser, was er so richtig liebt.
Im Anschluss fahren wir zurück zum Anhänger, der noch immer auf dem großen Parkplatz steht. Bewacht wurde der übrigens von einem sehr netten Parkplatzwächter, der eigetnlich dafür da ist die Parkgebühr von 1,5 Euro zu kassieren. Wir sind aber sicher, dass er auch ein besonderes Auge auf unsere Wohnung geworfen hat! Schnell noch etwas einkaufen und dann gehts auch schon zum Hafen.
Ob die Ausreise wieder so spektakulär wie die Einreise wird, erfahrt ihr im nächsten Blogartikel. Für uns war der Februar in Tunesien wieder ein besonderes Erlebnis und es hat uns eine weitere, andere Seite von Tunesien gezeigt.
Wir freuen uns, wenn es dir bis hierhin gefallen hat und laden dich gerne ein, uns auch im neuen Blogartikel wieder zu folgen. Alles gute und allzeit gute Reisen.

„Plane eine Reise, und sie zeigt dir ihren eigenen Weg.“ – Reiner M. Sowa
Nachdem wir schon einmal in Marokko überwintert haben, interessieren wir uns jetzt für Tunesien. Wir sind Autark und haben ein großes Wohnmobil. Man muss ja nicht bis in die letzte Ecke fahren und kann sein Fahrzeug auch mal stehen lassen. Ich schaue mich hier noch ein wenig um.
Jochen